gottfried meinhold: die grenze
Mit einem Nachwort von Edwin Kratschmer
VDG Verlag für Geisteswissenschaften Weimar 2000 • 168 Seiten • ISBN 3-89739-137-6

Gottfried Meinhold (*1936), Erzähler, Lyriker, Essayist und Germanist, seit 1960 literarisch tätig, publizierte in den achtziger Jahren in der DDR nach jahrelangen zähen Verhandlungen mit dem Zensor vier Romane und einen Erzählband. Seine beklemmende Erzählung "die grenze", um 1970 entstanden, erreichte jedoch nie die Öffentlichkeit.
Nach dem Verschwinden der realen Grenze zeigte sich, dass diese poetische Erzählung um einen Grenzgänger sowohl von konkret-zeitgeschichtlicher als auch von allgemein-metaphorischer Bedeutung geblieben war: Der Außenseiter Quamann versuchte aus seiner absurden Mauerwelt auszubrechen. Doch noch vor Erreichen des Sperrgebietes verdächtig geworden, zerfiel sein Vorsatz. Er geriet in eine seelische Grenzsituation voller Furcht und Zweifel.
Es ist eine bedrückende Parabel um einen Unruhvollen, der erfahren musste, dass er sich mit dem Leben diesseits der Grenze abzufinden hatte, weil ihm eine Grenzüberschreitung verwehrt war.